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ELADIO DIAZ

Before & After 

Der Blend der Before & After, liefert eine aufregende Kombination aus Cremigkeit und intensive Süße. Direkt nach dem Entzünden explodieren die Aromen geradezu am Gaumen. Ein Hauch von Würzigkeit ist spürbar bevor die Zigure in einem cremigholzigen Finale gifpelt. 

Licht & Schatten

Die kubanische Zigarrenindustrie reiht Rekord an Rekord und steckt trotzdem tief in der Krise.

Der Hunger nach Havanna ist ungebrochen, die Produktion aber so anfällig wie nie.
Demnach rechnete Habanos vor rund 15 Jahren noch mit realistischen Chancen, dereinst den USA-Markt beliefern zu können, und begann entsprechende Lagerkapazitäten aufzubauen.
Nach mehreren übereinstimmenden Quellen soll dieses Lager derzeit 30 Millionen Zigarren beinhalten. Zahlen sind spärlich gesäht.
Der Umsatz stieg um 31% auf 721 Millionen US-Dollar, ein Rekord, wobei die Preiserhöhungen für das Resultat mitverantwortlich sind. Wichtigster Absatzmarkt ist China, gefolgt von Spanien und der Schweiz. Weitere Kennzahlen musste man sich in zahlreichen Gesprächen mit Habanos selbst zusammenreimen.
So war die Marke Cohiba für über die Hälfte des Gesamtumsatzes verantwortlich. Mit 14 Millionen Zigarren betrug der Anteil der Marke an der Gesamtproduktion lediglich 25 Prozent.

Die Rechnung mit China

Importeure verfolgen die Ihnen noch immer nicht ganz klare Strategie des chinesischen Konsortiums, das seit 2020 die Geschicke der Marketing- und Vertriebsorganisation Habanos SA leitet, mit Vorsicht.
Unter der Ägide der neuen Besitzer wurden die Preise für Habanos in mehreren Schritten erhöht.
Dahinter steckt die Absicht, kubanische Zigarren im Luxusmarkt zu etablieren und damit einhergehend das Investment von rund einer Milliarde Euro zurück zu erwirtschaften. Bisher scheint die Rechnung aufzugehen.Weltweit gibt es genügend vermögende Menschen, die sich die stets knappe Ware leisten können und wollen.

Ein Land rutscht in die Krise

Trotz eines Umsatzrekords sind die Aussichten für die kubanische Zigarrenproduktion durchwachsen., zusätzlich verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation weiter.

Wodurch sie die Reallöhne der Kubaner in Folge der Inflation in den letzten zwölf Monaten nahezu halbiert haben. In der Zigarrenfabrik La Corona verdienen Rollerinnen und Roller bis zu 45.000 Pesos (im März wurden auf dem Schwarzmarkt 300 Pesos für eine Dollar gehandelt).

Allerdings reicht das zum Leben nicht.

Die Konsequenz ist eine massive Migration, in der allein in den letzten  zwei Jahren sich an die 500.000 Kubaner für das Exil entschieden.
Und trotz der vermehrten Ausbildungsprogramme für Torcedores können diese Abgänge zumindest in La Corona damit nicht kompensiert werden.
Laut dem Verwaltungsrat des Schweizer Importeurs Intertabak, Lous-Charles Lévy, läge seit einigen Jahren der Fokus Habanos deutlich auf den asiatischen Märkten.
Das es Habanos ernst meint mit der Monetarisierung, zeigt sich auch im Entscheid, Märkte mit Vertriebsstrukturen, die nicht komplett in Ihrem Besitz sind, künftig weniger gut zu beliefern.
Ende März wurde bekannt, dass Habanos SA für kubanische Zigarren, die Lieferung in Länder kürzen wird, deren Vertriebsstrukturen nicht zu 100 Prozent in ihren Händen liegt. Davon sind mehrere Märkte, darunter auch die Schweiz, betroffen.